Eine kleine Anmerkung von Max Michels von den Beatagenten –
Das kennen wir doch… "All in" gehen, ist das nicht so ein Begriff aus dem Pokerspiel? Was sagt denn google dazu? Wir fragen nach: "… Mit "All in" wird beim Gaming ausgedrückt, dass man ab jetzt alles gibt, um seinen Sieg zu sichern. Ähnlich wie beim Poker steht der Ausdruck für "Alles oder nichts" und bedeutet, dass man auf Risiko spielt. Im Game kann das zum Beispiel so aussehen, dass man alle seine erspielten Ressourcen ausgibt, um gegen den Gegner eine Chance zu haben."
Wie cool, dann hat also der Sterne-General Carsten Breuer bei der Pressekonferenz das Pokerspiel immerhin verstanden. Was aber bedeutet dieses "All in" gehen nun im Hinblick auf das Großmanöver, die kommenden Aktionen der Nato im Allgemeinen und der Bundeswehr im Besonderen? Richtig, es wird alles gegeben, was da ist. Noch einmal google: "Wie viele Soldaten sind an der Ostflanke? (…) Insgesamt sollen an der Übung neben den rund 90.000 Soldaten auch mehr als 1.000 Gefechtsfahrzeuge sowie Dutzende Kampfflugzeuge und Marineeinheiten teilnehmen."
Die weißhaarige Generalin von der FDP, deren Namen mir gerade nicht einfällt, wird es freuen, hat sie doch jetzt die Gewissheit, dass beim Geben nichts vergessen wird. Und der brave Michel, die brave Michaela, denen diese Suppe nun serviert wird, sind natürlich beruhigt, denn es handelt sich schließlich nur um ein Manöver; da kommt das ganz Zeug inklusive der Platzpatronen wieder zurück in die Kasernen. Halt, die Platzpatronen bleiben naürlich dort, wo sie abgeschossen wurden. Also, was solls?
Den aufmerksamen Zuhörer der Pressekonferenz mit Herrn Breuer schaudert´s ein wenig, vermutet er doch, dass hier sozusagen ein Va-banque-Spiel begonnen wird, dass unter Umständen in einem Desaster enden wird. Was wird denn Putin eigentlich dabei denken, wenn er dem General zuhört? Vielleicht genau das, was wir denken sollten, als wir rund um die Uhr (ja, ich weiß, ist schon eine Weile her) mit den Nachrichten über die Westflanke Russslands versorgt wurden, in denen über die Manöver des Herrn Putin berichtet wurde?
Nun erklärt uns der Herr General Breuer natürlich auch, was dieses "All-In" für uns bedeutet: "de facto führen alle Wege über Deutschland". Was ist damit gemeint? Zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Wir werden schon einmal darauf vorbereitet, dass es in Deutschland "lauter"werden wird. Und vor allem, dass es auch auf uns Zivilisten ankäme.
Noch einmal Google: "Wie viele Soldaten sind an der Ostflanke? (…) Zudem wird es nach Bundeswehrangaben einen maritimen Übungsanteil mit Verlegung von Kräften aus Nordamerika nach Europa geben. Insgesamt sollen an der Übung neben den rund 90.000 Soldaten auch mehr als 1.000 Gefechtsfahrzeuge sowie Dutzende Kampfflugzeuge und Marineeinheiten teilnehmen.
Fordert jetzt Friedensverhandlungen! Sofort! Denn längst geht es nicht mehr nur um das Leben der Anderen, sondern auch um unser eigenes Leben.
Alice Schwarzer in der EMMA
Dass wir "kriegstüchtig" werden müssten, haben wir nun schon zur Genüge erfahren und wie es scheint, sind wir es wohl schon, denn eine Friedenstüchtigkeitsbewegung oder etwas Ähnliches gibt es, mit wenigen Ausnahmen derzeit in Deutschland wohl nicht. Eine dieser wenigen Ausnahmen ist Alice Schwarzer, die in der "EMMA" einen Generalleutnant Bodemann zitiert, dem es natürlich um die Kriegstüchtigkeit der Bundesbürger geht: "Es kommt am Ende auch auf jeden einzelnen Bürger, jede einzelne Bürgerin an". Alice Schwarzer dazu: "Das stimmt. Es kommt auf jede und jeden an. Fordert jetzt Friedensverhandlungen! Sofort! Denn längst geht es nicht mehr nur um das Leben der Anderen, sondern auch um unser eigenes Leben."
Halten wir uns allerdings an die Worte des Generals Breuer, müssen wir wohl oder übel "All in" gehen. Jetzt bin ich nur noch gespannt, was für Ideen uns in den einschlägigen Medien wie Tagesschau oder Heute, Speigel-Online oder der Zeit präsentiert werden, um unsere Solidarität mit den Protagonisten der Truppenbewegungen auszudrücken, wenn es soweit ist. Wie wäre es damit: Ich werde im Keller das Stars and Stripes-Papierfähnchen suchen, das ich – wie viele andere zum Winke-Winke machen – 1962 beim Besuch von JFK in Bonn von unserem Klassenlehrer ausgehändigt bekommen habe. Deutsch-Amerikanische Freundschaft war damals schließlich angesagt. Und schließlich wohne ich in der Nähe der Bundesstraße 1, da wird doch bestimmt der ein oder andere Panzer auf dem Weg zur Ostflanke vorbeikommen.
Sind eigentlich die Fahrverbote des Herrn Wissing vom Tisch? Das wäre doch etwas. Stell Dir vor es ist Krieg und keiner darf Autobahn fahren! Ausnahme wäre natürlich das Friedensgerät, das über die Straße an die Ostflanke transportiert werden muss.
Oder: Die Damen und Herren, die zu Pandemiezeiten an Masken verdient haben, und das sind nicht wenige, steigen in die Beschaffung von Ohrstöpseln ein, denn – so verstehe ich Herrn Breuer – auch in der Luft kann es laut werden.
Aber ich schweife ab. Was will ich eigentlich mit meinem Text sagen? Vielleicht nur soviel: Es ist genug. Freundinnen, Freunde, wehrt Euch!
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