Der Zwischenruf
von doc sumbolle von den Beatagenten –
Nach der Bundestagswahl 2021 und der sich daran anschließenden Neuausrichtung der politischen Prioritäten, sortiert sich die Ampel, einige Birnen sind oder werden ausgewechselt und man zeigt Präsenz. Scholz in Polen, in Frankreich, Baerbock in Polen, Baerbock in Frankreich …
Und Karl Lauterbach, der mich immer öfter an den wunderbaren Piet Klocke aus der deutschen Kabarettszene erinnert, wo ist der? Natürlich bei Anne Will, wo sonst? Für den Gesundheitsminister Karl L. der Platz, auf dem er sich offensichtlich am wohlsten fühlt und Sie, seien Sie ehrlich, liebe Leserin, lieber Leser, geben Sie zu, finden das doch auch. Corona macht es möglich, das einer wie Lauterbach Dauerpräsenz zeigt und so wird das wohl noch eine Weile anhalten.
Nun war es seit jeher ein mehr oder weniger ungeschriebener Brauch, neue Besen erst einmal 100 Tage kehren zu lassen, um dann zu schauen, welche Ecken bei der Neuausrichtung vergessen wurden. In unserer heutigen Medienlandschaft ist das natürlich nicht ganz so einfach wie früher, weil immer alles – wenn auch nicht sonderlich ordentlich sortiert – auf dem Tisch liegt (bildlich gesprochen) und jederzeit alles für alle verfügbar ist.
China, Russland, Nord-Stream-II und sogar die Anthroposophie sind derzeit ganz vorne und prominent dabei. Und da ist es nicht verwunderlich, dass ein Corona-Beitrag von Otto Schily nicht als Beitrag eines – immerhin – ehemaligen Justizministers wahrgenommen wird, sondern als "Schwurbel-Querdenker-Beitrag" in die Mediengeschichte eingehen wird. Schließlich hat Otto Schily vor Jahrzehnten im Bundestag in einem Redebeitrag einmal Rudolf Steiner und seine Dreigliederung erwähnt. Übrigens durchaus zur Freude aller Anthroposophen.
Nun, die Zeiten ändern sich und sie werden das auch weiterhin tun. Schließlich hat Herr Scholz bereits bekundet, dass er auch der Kanzler der Anthroposophen ist – pardon – der ungeimpften Anthroposophen.
Also, wie gesagt: Warten wir ab, was die neuen Besen in den nächsten 100 Tagen so zusammenfegen und was uns dann präsentiert wird. Wir empfehlen auf jeden Fall, auch den Platz unter den Teppichen im Kanzleramt und in den Ministerien etwas genauer unter die Lupe zu nehmen; frei nach Reinhard Mey: "Unter dem Teppich… muss der Platz doch wohl grenzenlos sein…"